Dienstag, 8. März 2005
An Illinois court ruled that a man could sue his ex-lover for using his sperm, acquired via oral sex, to impregnate herself, ... jedesmal, wenn ich die harper's weekly review lese, denke ich: das befriedigt mein bedürfnis an information über die welt komplett. es reicht, wenn ich nur noch diese lese. kein tv. kein radio. keine zeitungen. keine zeitschriften. nada. nur einmal die woche den rückblick auf die wichtigsten weltereignisse lesen, der sich zudem überraschend gut mit meiner einschätzung von wichtigkeit deckt, wenn auch doch etwas international ist. and a blind man bit his guide dog. Montag, 7. März 2005
the verb is 'see' not 'walk on': leben fibels «Wohin!?» Die Schalterbeamtin der SBB versucht es zum dritten Mal. Diesmal in einer Lautstärke, die an verzweifeltes Schreien grenzt. «Orgge!» schreit der Mann zurück und brummt vor sich hin: «E jesi gluva» (bist wirklich taub). Ich kann das nicht mehr mit ansehen, und ausserdem brauche ich dringend selbst ein Billett. «Der Mann will nach Horgen», sage ich entnervt und trete näher zum Schalter. «Ja, ja, Orgge!» ruft der Mittfünfziger erleichtert, dem eine mindestens vierzehnstündige Bus- oder Zugfahrt deutlich anzusehen ist. «Einfach oder retour?!» Die Frau hinter dem dicken Glas behält die Lautstärke. Ich übersetze. Am Schluss erklärt sie noch, von welchem Perron und um welche Zeit der nächste Zug nach Horgen fährt, und schreibt dazu alles noch auf einen Zettel, den sie mit dem Ticket und dem Retourgeld per Drehteller auf die andere Seite schickt. Mein zerknitterter Landsmann steckt alles gehässig in die Seitentasche seines Sakkos, bedankt sich bei mir und sagt mir zum Abschied, dass er seit zwanzig Jahren nach Horgen fahre und selber wisse, wann und von welchem Perron der Zug starte. «Sie sprechen aber gut Deutsch!» sagt die Frau von der SBB, unverändert laut. Ich erwidere: «Sie auch, nur ein wenig zu laut», und lächle. aufklärung zum sammelbegriff jugo im heute erscheinenden nzz folio Mittwoch, 2. März 2005
freitag: tocotronic, samstag: bright eyes dieses wochenende in zürich, rote fabrik ja: menschen, die auf dem trottoir gehend vor sich hinlächeln, weil sie etwas lustiges gedacht haben. ja auch zur art von last.fm, geld einzufordern - hat bei mir auch prompt gewirkt (ich schätze, mein spieltrieb, einen eigenen betrag festzulegen, wurde schamlos ausgenutzt). dagegen die aufforderung von flickr, schnell noch billig zuzugreifen, bevor es richtig teuer wird. überhaupt: zeigen menschen anderen lieber ihren küchentisch als ihr lieblingslied? ich bin erstaunt über den erfolg des einen (eigene bilder in vorgegebene mini-boxen setzen, ein setzkasten für die welt) und die nichtbeachtung des anderen (nichts weniger als werbefreies personalisiertes radio). das sag ich auch nur, weil ich keine anständige kamera habe und keine harddisk voll schöner bilder zum uploaden. und wenn wir schon links wiederkäuen, ein verbraucher-tipp: gegen übersurfung und schlechte laune sich die comments von streetstyle-einsendungen laut und deutlich vorlesen. oder etwas c.p. hören. Samstag, 26. Februar 2005
Zu Beginn hatte es auch in St. Moritz nach einer Situation ausgesehen, in der eigentlich alle gewinnen müssten. Die Geschäfte mit den klingenden Namen konnten in einer Modeschau vor dem richtigen Zielpublikum ihre Produkte präsentieren, verschiedene Hotels und Restaurants empfahlen sich mit Kostproben aus Küche und Keller, die auftretenden Künstler hatten Gelegenheit, die vielleicht schwindende Popularität aufzupolieren. Und die Gäste durften sich sonnen in ihrer eigenen Pracht und Grosszügigkeit. Doch die Rechnung war offenbar ohne die «Wirte» gemacht worden. Kurz nach der Veranstaltung war von gerade einmal 15 000 Franken die Rede, die für den Unicef übrig bleiben sollten. «Das ist schon etwas peinlich», kommentierte eine St. Moritzer Geschäftsfrau. So viel Geld könnte man wohl jederzeit zusammenbringen, wenn man in einem der Fünf-Sterne-Hotels im Ort nur den Hut kreisen liesse. Montag, 21. Februar 2005
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