Sonntag, 4. Dezember 2005

emily haines, metric

wenn man am morgen eines tages von einem konzert in der entfernteren nähe hört und dann am nachmittag dieses tages nicht ein, sondern zwei nicht ausdrückliche, aber mögliche mitfahrgelegenheiten genau dorthin angeboten kriegt, dann kann ein entscheid, nicht zu fahren, nur eine gewalttat gegen das schicksal sein. metric, das ist diese band, die mich die ersten zweimal anhören eher gelangweilt hat, jaja, ganz nett, ganz belanglos. ganz anders das erleben aber, an einem konzert dieser band zu sein und ihre nicht ganz leicht zugängliche essenz ausreichend gekostet zu haben, um sie dann auf der bühne in voller blüte zu erleben. eigentlich war das konzert eine katastrophe, weil die gitarre, bzw. ein verstärker / aggregator / stromteil / whatever bei song 1 ausfiel und dann in einer zehnminütigen pause von einer assistentin des technikteams zu fuss (rote wangen / klebende haarsträhnen) ersetzt werden musste. wiederbeginn mit song zwei, dann macht das keyboard nicht mehr, was es muss. der ganze erste viertel des konzerts rennen menschen auf die bühne und drücken da und dort an knöpfen, schaltern und steckern rum. ich aber bin schon ganz verblendet und im dalailama-mode, die können alles machen jetzt (was sie auch tun): eine umwindende bühnenpräsenz, es herrscht purer sex auf der bühne, nur dass die kleider nicht ausgezogen werden und das zürcher publikum das nicht zu bemerken scheint. es ist eher überrascht wie nach einer unerwartet obszönen rede in einem klassischen theaterstück, für das man sich fein gemacht hat. zu entschuldigen ist das fast nur mit der gänzlichen nichteinnistung der dargebrachten melodien oder mit bandscheibenschäden. zwei drei vier haben noch nicht vergessen, dass sie nicht rentenbezüger sind und folgen dem motto eines jeden rockkonzerts, ihre jugend zu verschwenden. die sängerin, emily haines, eine schönheit, sieht nicht sehr gut aus heute, aber sie verausgabt sich, bis alles an ihr zittert. wie auf der nach dem konzert gekauften cd zu ersehen ist, war gestern ein konzert in marseille, aha. sie erzählt mir nach dem konzert, dass heute wirklich alles schrecklich war, dramas im tourbus, die technischen probleme, dafür haben wir auch keine zugabe gekriegt, denk ich mir, ok, macht doch nichts. ich richte freundlichst freundlichste nicht bestellte grüsse aus, nehme drei poster mit und frag mich, warum ich soviele konzerte bisher rauchend in der zwölften reihe verbracht habe. das muss ein fehler gewesen sein.


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Freitag, 2. Dezember 2005

massnahmen gegen telefonspam (via)


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Mittwoch, 30. November 2005

gut möglich, dass ich der einzige bin und es stimmt, ich hab gar keine ahnung, wie das ist, tagtäglich in deutschland, aber: die regierungserklärung von angela merkel find ich ganz gut. ok, sie ist zu lang und so wie sie zu lang ist, ist sie vielleicht auch übers ziel hinausgeschossen. wiederum lässt sie die üblichen floskeln und befasst sich mit themen, bringt ankündigungen, ruft auf dazu, das parteigezänke zu lassen und zusammen reformen anzugehen. das verbindende wird betont, die angefangenen reformen sollen nahtlos weitergeführt werden, kein über den haufen werfen, ein mitschwingender sehr optimistischer grundton - die verhandlungen dazu können nicht ganz katastrophal gewesen sein. ich hab jetzt auch nur ein bisschen gelesen, aber es war wohl mal eine rede ohne schwingende faust, ich kann die nicht mehr sehen. was draus wird, es wird sich zeigen, höchstwahrscheinlich nichts und es war blabla wie immer. schön aber ist muschi stoiber nicht dabei.


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der mann vor mir an der kasse zahlte ein fruchtjoghurt und ein brötchen mit dem exakten betrag in münzen und ohne kundenkarte

die verkäuferin nahm das joghurt zum scannen aus dem semmelsack und dankte in gedanken keinen solchen mann zu haben

den kassabon warf sie entgegen den weisungen ohne zu fragen fort

denn er macht das jeden tag genau so


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leserbrief in der weltwoche auf den besuch von david signer am weltkongress für matriarchatsforschung:

herr signer scheint sehr in unserer patriarchalischen weltsicht verhaftet zu sein, denn er versucht das matriarchat mit den durch hierarchiesuche geprägten massstäben zu verstehen und somit als gefahr für ihn abzuwerten und lächerlich zu machen. dabei ist ihm aber nur eine selbstdarstellung eines zutiefst verletzten mannes geglückt.

sophia, daniela, flora, julia und gregor haussener-ghielmetti, meikirch

wer ist g*regor? ein dreijähriger sohn? ein kiffender hippie auf der küchenbank? ein zutiefst verletzter mann? ein matriarch? ein hund? ein kater?


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Donnerstag, 24. November 2005

Besten Dank für Ihr E-Mail. Es freut mich, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Sie zwei Tickets für die Earshakerdays gewonnen haben. Bitte beachen Sie, dass die Tickets nur für den Freitag 25.11. gültig sind. Bitte melden Sie sich an diesem Abend an der Kasse. Sie sind auf der Gästeliste.

I beach, I beach!

19h Tim Scott 19.45h Stars 20.45h Madrugada 22.15h Bloc Party


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Heute hören Mutter und Tochter zusammen Destiny's Child. Popmusik ist quasi erwachsen geworden, seit keiner mehr erwachsen werden kann. Eine auf Rebellion programmierte Jugendkultur ist damit am Ende.

«Hört auf, Alben in den Supermärkten zu kaufen, schaut uns an - wir haben eine Band gegründet»

«Get up and go and do it yourself.»

mercedes bunz in der nzz über den wandel der popkultur.


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