Samstag, 8. März 2003

Niemand, der im Kabuff stand oder saß, der einen Notizblock füllte oder eine Fernsehkamera bediente, hat während der dreieinhalb Minuten, die Giovanni Trapattoni auftrat, alles verstanden. Aber alle hatten begriffen. Hinterher haben einige im Kabuff geklatscht. Das war noch nie vorgekommen. Wer schreiben musste, hat die Orginaltöne derjenigen abgehört, die für einen Radiosender unterwegs waren und hat den Mitschnitt mit seinen Notizblock-Fragmenten verglichen: "Keine deutsche Mannschaft spielt offensiv und die Namen offensiv wie Bayern. Offensiv. Offensiv ist wie machen in Platz!"

was nicht alles gefeiert werden kann: der 5. jahrestag der legendären trapattoni-rede (im wortlaut). trap, du bist der beste. basta.


 ____________


Freitag, 7. März 2003


 ____________


Donnerstag, 6. März 2003

es ist genull nau uhr. hab mich eben halb totgelacht bei den topten von radiopannen.de.

(via jmw)


 ____________


Mittwoch, 5. März 2003

Die meisten Fernsehreporter platzieren sich vor der einzigen Moschee der Umgebung. Sie hat eine eher eiförmige Kuppel und manche kolportieren das schöne Gerücht, diese relativ neue Moschee sei von CNN finanziert worden ? um den Zuschauern daheim orientalisches Flair ins Haus zu bringen. Neuerdings wagen sich auch Altkämpfer wie Peter Scholl-Latour noch einmal an die Front. Falls dann eines nahen Tages Christiane Armanpour von CNN in Bagdad auftauchen sollte oder auch John Simpson von der BBC (der allerdings nach eigenen Angaben momentan mit Einreiseverbot belegt ist), dann wären das die sichersten Anzeichen für den Kriegsbeginn.

über die berichterstattung aus dem irak in der sz


 ____________



konstantin wecker, bzw. seine junge frau, schreiben sowas wie ein anti-war-weblog

(via swr)


 ____________



nun muss ich doch nochmal erzählen, was mir widerfahren ist bei meinem friseurbesuch letzte woche: ich betrete den salon, eine geschätzt 35jährige deutsche (leggins, pullover, kurze dunkle oder dunkel gefärbte haare, harte gesichtszüge, schlank, nicht besonders attraktiv, mutmasslich frau eines ingenieurs) kommt hinter die theke, ich frage (anders als ein freund von mir, der reinkommt und gefragt wird, was er möchte, "haareschneiden" antwortet und sich blödsinnigerweise vor lachen nicht mehr einkriegt): "ist grad was frei?", sie senkt den blick, blättert in der agenda, sagt "ja, kein problem", ich hänge die jacke an den bügel, werde zum sessel geleitet und ungefragt mit dem "stern" eingedeckt, der in einem, in coiffeursalons seit ich zurückdenken kann üblichen, grünen schutzblatt aus dickem papier steckt, das obwohl ich mich schon auf die "neue revue" gefreut habe. "etwa 10 minuten wirds aber schon dauern, ich muss nur kurz farbe rauswaschen" aus denen dann ein "jetzt kam aber alles zusammen" und 20 minuten werden. dann gehts los, ruck zack, haarewaschen, zurück, hände hoch, kragen frei, aufpassen, ein gefühl wie in der strafkolonie. dann die doppelte empörung: sie geht kurz weg, um was zu holen, ich benutze den augenblick, um mich an meinem schon längst juckenden linken ohr zu kratzen und befreie dementsprechend meinen linken arm unter dem verordneten umhang hervor. sie kommt wieder, setzt sich breitbeinig links von mir auf den hocker und ich berühre (skandal!) beim versorgen meines arms ihren schenkel. ich schaue, wie seit anbeginn des schneidprozederes ernst geradeaus, unter anderem, weil sie, bei coiffeusen ungewöhnlich, schweigt wie ein grab. (anders als ein freund von mir, der als er das letzte mal beim coiffeur länger in den spiegel geguckt hat, das ganze so schrecklich komisch fand, dass eine längere schneidepause eingelegt werden musste.) in diesem spiegel sehe ich nun die weitaufgerissenen augen meiner allerliebsten frisöse, als hätte sie soeben nicht nur ein, sondern 32 flugzeuge gleichzeitig in das wtc rasen sehen. sie schaut mich durchdringend an, ich beginne etwas zu ahnen und als sie sagt: "jetzt aber still! (mein herr, lieber mann, ich weiss es nicht mehr)", bin ich so perplex, dass ich gar nichts mehr sagen kann. die anschliessenden minuten waren jedenfalls die psychohölle, erstarrt in angst, sie macht mir den van gogh. vielleicht bin ich, wenn ich nächstes mal vorbeischaue, schon als grabschi bekannt und sie werden sich streiten, wer mich nicht bedienen darf. es gibt ja schon allerlei an männern und trieben, aber an einem sonnigen wochentag um elf uhr morgens ists schon ziemliche anmassung zu glauben, ich wolle ihr an die leggins. die machte definitiv nicht meinen tag, um diesen blöden satz auch mal zu bringen.


 ____________


Dienstag, 4. März 2003

"und gell, sagsch an Gruss!"


 ____________


Nächste Seite
Online for 8481 days
Last update: 14.02.06, 23:54
status
You're not logged in ... login
menu
... home
... topics

... Antville.org home
search
 

RSS Feed

Made with Antville



flickr

last.fm

furl

imdb


mail to quimbo | gmail | com