ueli maurer, seit jahren unterschätzt wegen seiner nicht taktischen art ("Ich habe ein unverkrampftes Verhältnis zu den Frauen. Schon meine Mutter war eine Frau." - "Ich funktioniere ganz einfach, weil alles Komplizierte zu Komplikationen neigt." - "Weder meine Eltern noch ich wussten, was ein Gymnasium war." - "Seit zwanzig Jahren hocke ich am Sonntag auf dem Boden und spiele mit Holzkühen."), verlacht und angegriffen (torte ins gesicht und einen briefkasten voller fäkalien).

Ja, dieser Mann verkörpert das gesamte Parteiprogramm: original Bergbauernsohn und bis heute seinem Geburtsort, dem zürcherischen Hinwil, treu geblieben. Lieblingsbuch: «Heidi». Lieblingsessen: Gschwellti mit Käs. Lieblingssport: Velofahren. Mit 23 Geschäftsführer der landwirtschaftlichen Genossenschaft Volg, mit 28 Gemeinderat, mit 30 Hauptmann der Schweizer Armee, mit 33 Kantonsrat, mit 39 Kantonsratspräsident, mit 43 Chef der SVP.

"solange ich neger sage, bleibt die kamera bei mir", von margrit sprecher.

«Nichts da mit einem neuen Pult, du kannst den Schreibtisch deiner älteren Schwester haben, die ist nicht mehr zu Hause», so mein Vater. An meine Reaktion erinnere ich mich genau. «Als jüngster Sohn mit drei älteren Schwestern bin ich immer der Neger!» Vaters Antwort kam ebenso schnell, ein Chlapf (zu Deutsch: Ohrfeige). Damals war mir klar, die Ohrfeige bekam ich, weil ich frech zu meinem Vater war. Rund vierzig Jahre später bin ich unsicher. Hatte er meine Aussage als rassistisch gewertet? Warum diese Geschichte? An der genannten TV-Sendung erwähnte ich, dass ich alles andere als rassistisch sei. Tatsache aber sei halt, dass wir Schweizer tatsächlich im Sinne meines jugendlichen Sprachverständnisses immer die Neger seien. Auch auf diese Aussage bekam ich Reaktionen. Keine positiven, aber sehr pragmatisch und freundlich abgefasste Zuschriften. Menschen, auch Auslandschweizer mit dunkler Hautfarbe, fühlten sich diskriminiert. Es zeigt wohl, dass auch ein holzschnittartiger Politiker seine Worte sensibler zu wählen hat. Am Inhalt der Aussage aber ändere ich nichts, es zeigt sich immer mehr, dass wir Schweizerinnen und Schweizer immer häufiger die Dummen sind.

so ulrich giezendanner, aktueller und wahrscheinlich bald wiedergewählter parlamentarier der svp in der weltwoche. hat das echt gut gemeistert bis zum letzten satz.

wahlprognose:

Sozialdemokraten 52-2=50 Freisinnige 42-6=36 Christlichdemokraten 34-2=32 Schweizerische Volkspartei 45+8=53 Grüne 10+4=14 Liberale 6-1=5 EVP / LdU / EDU 5+0=5 fraktionslos 5+0=5

so mal meine spontane prognose, das GfS hat dies herausgefunden (übersicht mit allen parteien). nicht zu vergessen dabei ist, dass viele leute, die svp einlegen bei befragungen fdp antworten.

Was?, fragt ein Serbe, der an einem Holztisch sitzt. Ob Sie ein Zahnbürstli möchten, sagt der Nationalratskandidat, CVP, AG. Warum Zahnbürstli ich?, fragt der Serbe. Einfach so, sagt der Politiker. Glaube ich nicht, sagt der Fremde.

Szene aus der CVP-Roadshow beim Aufenthalt in Baden, gelesen im TA-Magazin

dass es sich bei der svp um die allerlustigste partei der schweiz handelt, ist seit dem phantasievollen neger-nasenring-plakat der svp st. gallen allen klar (wer zeichnet eigentlich seit jahren diese katastrophalen plakate?). neger sind nun nur noch ... , was nicht weniger übel ist - der stammwählerschaft aber von den lippen gelesen. dass die partei vor den wahlen jene gruppe, von der sie sowieso gewählt wird, nachdem die autopartei und die schweizer demokraten marginalisiert sind, verhätschelt, und echte eventuelle neuwähler abschreckt, wird wahltaktisches geheimnis sein und ein paar sitzgewinne weniger als der vorher aufgebaute, etwas verlogene, moderatere stil einbringen.

noch lustiger wirds mit den bundesratsfingerpuppen aus dem svp-shop. man kann "seine eigenen bundesratssitzungen leiten" und zb "mit schmid die grenzen sichern" ... ganz einfach: "der star an jedem kindergeburtstag sein".

ärger im revier: silvio spürt feindschaft und regt sich auf, vor allem über schulz. er meint, er könne dieser nervensäge einen kleinen tritt ans bein geben und mit einem coolen spruch, der seinen überlegenen humor zeigen soll, die flucht nach vorne antreten. schulz reagiert (wohl nur für silvio überraschend) würdevoll statt humorvoll. gerhard telefoniert, vermittelt (die deutschen, das thema) und verkauft sich dabei wie so oft als erfolg. harald meint, er könne sich mit ernst retten, doch silvio kriegt das gar nicht mit, bleibt trotzig, entschuldigt sich nicht, tut sich nur leid. kann gerhard die situation retten und die guten gefühle zurückbringen? stirbt europa auf dem pausenplatz am humorverständnis?

Beten wir, dass einer mit seiner Machete auf den Panzer schlägt.