«Ich sag's der Chefin. Ich mit meinem Bein muss zwei Mal durch die ganze Stadt. Wenn ich zu spät zur Arbeit komme, sind Sie schuld! Meine Chefin scheisst mich zusammen, wir haben es streng. Ich sag's der Chefin! Ich hole Petra! Ich rufe im Tram aus, damit alle Leute hören, was Sie für eine sind. Ich will ein Bier. Und vorher schlage ich Ihnen eine in die Schnauze. Sie mischen sich überall ein!» - «Ich mische mich nur ein, weil Ihre Wohnung gefährdet ist.» - «Ich gehe zur Polizei! Ich hole das Fernsehen! Und ich brauche Geld.» - «Für was?» - «Für Schuhe. Sehen Sie nicht, welche Schuhe ich trage? Ins Spital muss ich mit diesem Bein, und dort will ich nicht mehr raus. Das ist die Endstation. Und zur Stadtkasse nehme ich jetzt ein Taxi, grad extra.»

ein besuch beim sozialamt in zürich


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und dann hat sie gesagt, mensch susanne, was hast du heute nur für ein kaiserwetter an deinem geburzeltag. und ich erbrach mich fast in meine lesezirkelzeitschrift,

(malorama)


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Die mächtige Tanne neben der, mit vermutlich sehr mühseliger Schaufelarbeit, von ca.30cm Schnee befreiten, kreisrunden Tanzfläche, hat während der sternklaren, sehr frostigen Nacht (minus 5 Grad!) als eine Art Schutzeminenz Wache gestanden, so dass die gute Laune und vor allem die physische und emotionale Wärme den für diese Verhältnisse doch sehr zahlreich erschienenen Tanzfreudigen durchwegs erhalten blieb! Ich, der unvernünftigerweise mit meinen Sandalen erschien, bin den Organisatoren für das genau an den richtigen Stellen gestreute Sägemehl (auch hinter dem DJ-Pult!) äusserst dankbar. (goa.ch)


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ein mann im trainingsanzug in der migros zürich.

er steht in der fischabteilung und prüft die zitronen dort. er nimmt eine in die rechte hand, führt sie zur nase und atmet tief ein. er nimmt eine zweite in die linke hand, führt sie zur nase und atmet tief ein. er streckt die arme nach vorne und vergleicht die zitronen miteinander. er wägt sie ab in seinen händen, er wechselt blicke dazwischen. er wählt zwei aus und sammelt weitere produkte: zwei flaschen sonnenblumenöl, zwei schalen erdbeeren, zwei mal sechs tomaten im karton unter plastikfolie. er kauert zwischen zwei regalen mit büchsen und stellt seine waren in zweierreihe auf. er richtet die aufgestellten produkte aus und wägt sie immer wieder gegeneinander ab. er stellt sich daneben und zählt mehrmals durch, indem er sein installation abläuft und mit dem finger auf die einzelnen reihen zeigt (wahrscheinlich auf russisch). er entdeckt ein eben zum einräumen bereitgestelltes palett und packt zwei mal zwei büchsen aus, stellt sie dazu und zählt neu durch. er kauert wieder hin und nimmt eine tomate aus der verpackung und eine erdbeere aus der schale und riecht an beidem. er beisst herzhaft in die tomate und isst kurz darauf ein paar erdbeeren und immer so weiter, abwechslungsweise (zum schluss hat eine ganze schale erdbeeren und mehrere tomaten verspeist). er erklärt sich in seiner sprache dem ihn zur rede stellenden personal und isst dabei munter weiter, mal kauernd, mal werkelnd, mal die reihen zählend. er macht bekanntschaft, zuerst mit dem herbeigerufenen chef, dann mit zwei männern von der securitas, die ihn zur kasse bringen. er versteht, dass er seine waren zahlen soll und zieht dazu eine halskette und ein armband aus echtem gold aus und bietet sie den migros-leuten an, die wiederum nicht ganz verstehen wollen. er diskutiert noch etwas mit den leuten, was aber doch recht schwierig ist ohne sprachliche gemeinsamkeiten. kurz vor dem ausgang checkt er den einen sicherheitsmann mit der schulter weg und flüchtet, uneingeholt.

(passiert letzte woche, erzählt gekriegt)


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Er bläst ihr Mehl ins Gesicht, ein Ei wird zerschlagen, und man sammelt Geld auf einem Teller.

mit wladimir dieudonné, janvier hardware und david signer bei einer voodoozeremonie in haiti


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in einem nicht sehr ernsten versuch gegen die homo-ehe erfindet george saunders die männlichkeitsskala (verlaufend von -10 bis zu +10 männlichkeitspunkten) und behauptet, dass jede paarbeziehung mit einem gegenseitigen unterschied von 10 oder weniger punkten zum scheitern verurteilt ist.


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Nach einer Stunde lässt uns der Türsteher in den Klub; Sicherheitstest wie am Flughafen; Eintritt 25 Dollar pro Person; ein Publikum wie aus der Benetton-Werbung. Das Bier kostet 15 Dollar, meine Begleitung möchte ein Glas Champagner, ich verziehe das Gesicht und lege einen Fünfzig-Dollar-Schein auf den Tresen. Kein Rückgeld. Die Musik ist schlecht, die anderen Gäste langweilig. Wir bewegen uns trotzdem ein wenig. Da kommt ein riesiger Mann im schwarzen Anzug und mit Freisprechanlage am Kopf und brüllt: «Bewegt euch da rüber, aber schnell!» Wir hatten die fürs Tanzen vorgesehene Fläche verlassen. So sieht das Nachtleben aus, wie es sich die Vermieter und die Stadt wünschen: teuer und totalüberwacht.

die zukunft fremdorganisierten vergnügens am beispiel new york


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