Am Bahnhof. Zwei U20-Jungs reden mit zwei U20-Mädchen. Einer fragt ernst: "Kommt ihr später auch noch vorne" - er zeigt die Richtung an - "zur Szene"? Während sich die Jungs schon mal in Bewegung setzen, tauschen die Mädchen Blicke aus und beginnen unwillkürlich zu lächeln. Eine sagt unsicher: "Ja-ah". Dann bin ich vorbei.


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Jahrelang trug ich in meiner Jackentasche eine kleine Kugel aus Sandelholz mit mir, die mir Daniel Schmid irgendwann in den achtziger Jahren in Berlin einmal gegeben hatte. Ich müsse sie etwas reiben, um sie zu erwärmen, und dann an meinen Händen diesen wunderbaren Duft riechen, sagte er. Ich besitze die Kugel wohl immer noch, und wenn sie auch ihren Duft inzwischen verloren hat, so bringt mir nur schon der Gedanke an sie die Erinnerung an Daniel Schmid zurück. Und zwar in ganz spezifischer Weise. Er war ein Mann, bei dem ich nicht nur nicht das geringste Unbehagen empfand, wenn er bei einer Begegnung die normale Individualdistanz, wie sie in Westeuropa zumal zwischen Männern gilt, unterschritt, was er immer zu tun pflegte, sondern dessen Nähe ich sogar schätzte, weil er so gut roch, und zwar gerade auch aus dem Mund. So war ein Gespräch mit ihm, lebhaft und, bei allem Scherz, den er liebte, stets auch intellektuell anregend, in jeder Hinsicht angenehm.


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