im lotto nach jahren wieder vier von sechs richtigen getippt, richtig waren die ersten drei und die fünfte zahl, hätte ich mir das ganze doch in der (aus maschinenversagenstechnischen gründen vorher aufgezeichneten) tv-ziehung angesehen, dann wären ein paar ekstatische gefühle mein gewesen, so bin ich dermassen abgekitzelt, dass ich den noch nicht eingelösten gewinnschein nun schon über eine woche mit mir rumtrage und ihn dann und wann, zb an der kasse von supermärkten, etwas gelangweilt mit den fingern berühre. wie unsinnig auch, lotto zu spielen. hört man doch nur von den unglücklichen, weil verschuldeten gewinnern mit ihrer standard-geschichte vom zuerst grossen glück und dem darauffolgenden verlust von frau, freunden, selbstgegründeter firma (immer!) und haus. was ist eine million oder zwei überhaupt für eine anerkennung, das unglaubliche glück gehabt zu haben, sechs zahlen aus fünfundvierzig erraten zu haben? wie grossartig meine vier zahlen! wie mickrig diese fünfzig franken! freiwillige steuerzahler dürfen so nicht weiter verraten werden! ach was, ich spiel einfach nicht mehr mit und gewinn dann auch nie was. vermaledeiter spieltrieb... freude von turissem val müstair über praktisch ausgebuchte hotels von bärentouristen am ofenpass! und wie stehen die buchungen der babytodtouristen in brieskow-finkenheerd, dem brandenburgischen dorf im abgrund, über dem das entsetzen liegt? "wann wird das gesellschaftliche defizit an grausamen von der tourismusbranche gewinnbringend umgesetzt?" ist eine frage, die von politikern nicht eben häufig gefragt wird. kein grauen wie bei der grossen welle in asien, wo die anzahl abreisender die anzahl anreisender übertroffen hat, aber auch keine geisterbahn oder ein tv-horrorfilm, schreckversuche, die von der mit reizen überfluteten, daran angewöhnten masse nicht erst seit gestern vergähnt wird. 'proaktive tourismusförderung' als plattform für zukunftsfantasien, gestützt auf gaffer, die ihr risiko kalkulieren und damit klarkommen: da öffnet sich das feld für vieles. mal sehen, wer am wochenende vom gar nicht so scheuen bär mit 'unbärischem verhalten' (nzz) gerissen wird. wär ein paar fernsehteams wert. und übernachtungen. hello again, mit neuen flickr-photos ist erst mal nichts, da auch die gangstas ferien in südfrankreich machen und gelegentlich ein schloss brechen, um an paar hundert euro, nutzlose ausweise und zwei kameras zu kommen. das budget für eine neue ist aber bereits gesetzt, so 1500 franken, vorschläge willkommen! ab nächsten freitag bin ich, sonnenschein vorausgesetzt, in ausserferrera (gr), bitte melden, wer sich anschliessen möchte, die kaputtesten der kaputten sind ja die, die gar nichts trinken, nehmen, rauchen, einschmeissen. und, sollte einem eine knapp verpasste swiss-weblog-superstar-top-20-platzierung trotz der sleeping-bag-weblog-performance der letzten monate neue schreibaktivität einflössen? nein, weil wichtige andere fehlen, weil man sich davon nichts kaufen kann und weil wir uns alle seit je her nur für uns selbst geschminkt haben. dieses jahr hab ich gesagt: ach ja, die tour wieder, das will ich gar nicht wissen, da gewinnt dann wieder der lance oder auch nicht und was soll das denn, bei sonnenschein vor dem bildschirm, wenn im schatten ein luftzug die im kies sitzenden füsse kühlt. ich hab vom glücklichen zufall gehört, der lance ins gelbe trikot gekleidet hat (diesmal der sturz zabriskies), mich etwas gefreut über den gleichmut ulles, der die frechheiten von experten, seine stürze, die demütigende einholung beim zeitfahren und die verformung seines namens von wildfremden einfach hinnimmt, ganz so wie die täglichen schmerzen. dann schaltete ich ein bei diesem kleinen berglein und lance war plötzlich ohne helfer und alle wollten ihm wegfahren und er liess nur einen weg und dieser überholte ein paar meter vor der spitze den etappenführenden (der ihn gar nicht gesehen hatte und ihm nun wie ein wunder die punkte abgeben musste und dabei, herrlich, aus unmut den kopf schüttelte.) sieht man sich die prolog-zeiten von lance's mannschaft an, kann man fast nur davon ausgehen, dass das ganze ein bluff war. ein bluff, der all jene, die genug haben von der übermacht dieses amerikaners ('der einfach besser dopt') und vor dem tv herumhüpfen und auf den tisch klopfen, wenn der 'im trikot des kasachischen meisters', schon jetzt bis zum abwinken gehört, ein paar meter wegfährt und in einer kurve hinter den schreienden massen inkl. spiderman und diavolo (cancellara: 'ich hab am abend ohrenweh') verschwindet. dass es kein bluff war und dass ulle 'oder wer auch immer' heute alleine ankommt auf 2000 meter, dafür beten sie und gehen schlafen mit seinem trikot. ich bleib dabei, sommer ist die beste zeit, vor allem juni und juli, fussballweltmeisterschaft, tour, grosse sonne und grosse ferien, wer will denn mehr. hier ist auch sommerpause, empfohlene lektüre: mailman. wie mich dieses zur schau gestellte glück, wie es gerade im frühling gerne gezeigt wird, ärgert. man kann doch glücklich sein oder traurig oder es ist einem langweilig oder man ist voll von irgendwas, aber dieses "schaut her, was wir für eine glückliche familie sind und was wir für gefreute kinder haben und darum halten wir uns auch dauernd an den händen" oder dieses "schaut her, welchen spass wir haben in unserem polierten cabrio unter unseren sonnenbrillen und nächste woche gehen wir auch krank zur arbeit", dieses "schaut her, wie sehr wir uns lieben und wie verfickt gut es uns geht", das macht mich immer wieder ganz krank. "sein oder nicht sein" heissts, nicht "darstellen oder verstecken". zehn leere musikkassettenhüllen zum kehricht getragen, nach zehn jahren aufbewahren. heisst es jetzt bald "der heilige sankt benedikt ist schon wieder eingenickt"? oder gibt es einen sponsoringvertrag mit be-ne-dict international - erfolg ist lernbar? rentnerschwemme war unwort des jahres 1996, aber wer will das jetzt wissen. |
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