vielleicht lieben männer fussball so, weil es die umkehrung ist von "der eckige muss in die runde".


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diese tage, als würde man schon ewig in ihnen leben. die nasse scheibe morgens, gerade noch nicht festgefroren, ist kaum trocken zu kriegen und lädt, zusammen mit dem dichten nebel, ein zum auffahrunfall. eine möglichkeit, einen menschen mit emotionen kennen zu lernen, mit dem einen etwas verbindet. ein blatt ansehen und vom sich einstellenden glück träumen, wenn sich dieses und jetzt vom baum löst und schaukelnd oder kreisend zu boden geht. gegen mittag dann die sonne. jemand sagt: "heute ist sie sieben minuten früher hier als gestern." die sonne ist hier. da. dort.


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danke der frau vom radio, die heute früh zwischen einem rondo von mozart und einem flötenkonzert von carl philipp emanuel bach gefragt hat, warum denn auf anderen sendern die leute am morgen immer so lustig seien. ob die dafür bezahlt würden? und darauf hat sie herzhaft ausführlich gegähnt.


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geht man davon aus, dass jeder weblogeintrag ein ratschlag ist (wie kürzlich bei malorama erwähnt), so ist last.fm nichts mehr als die konsequente weiterführung dieser weblogphilosophie vom nur lesen aufs hören und lesen. hätte ich geld und gäbe es aktien: ich würde welche kaufen. es muss nämlich einiges sehr falsch laufen, könnte das gesamte konzept nicht in ein paar jahren irgendwem für ein paar hundert millionen verkauft werden. die stärke von last.fm liegt nicht nur in der systematischen auswertung und den charts, die beweisen, dass ein guter teil der welt nicht schni-schna-schappi hört, sondern vor allem in den omnipräsenten empfehlungen.

raubkopien machen die musik kaputt? hoffentlich, kann man da nur sagen, sterben diese grossen alten bäume bald, damit viel mehr junge pflänzchen zu licht kommen. während vor ein paar jahren noch ein freund mit leuchtenden augen auf eine hartplastikhülle hingewiesen hat, interessiert man sich heute, wieso sich ein mensch, dessen texte oder bilder man liebt, hunderte von songs einer bestimmten band anhört. und hört sich die dann auch an und vielleicht findet man dabei die unbekannteste, aber beste band der welt, die, die einen hochdotierten plattenvertrag mit benzin übergiessen und abfackeln würde und von der man andersrum nie gehört hätte, es sei denn, man befindet sich im briefverkehr mit einem cousin aus kanada.

vermisst jemand den arroganten plattenhändler, der zugekifft nach dieser einen neuerscheinung sucht, sie aber nicht findet? vermisst jemand die beim transport zerbrochenen und ganze räume verstellenden hartplastikhüllen? vermisst jemand die mir schon immer suspekten soundbeschreibungen von musikjournalisten, die sich zwischen ihren bassigen intro-beats und ihren exorbitanten streicher-einsätzen verstilblumern? besser: man liest. man hört. man fühlt. und man formuliert ohne man. super auch: ein gesetzter 'love this track'-button ist nicht rückgängig zu machen.


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das problem der überquerung der fussgängerstreifen in der schweiz geht zurück auf den 2002 überarbeiteten art. 6 der verkehrsregelnverordnung. bis zu diesem ersten august 2002 war es nämlich so, dass der fussgängerstreifen zwar eine klar definierte zone für den fussgänger war, ein sich näherender autofahrer einem solchen jedoch den vortritt nach gutdünken überlassen konnte, kurz, wer nicht überfahren werden wollte, der überquerte dann den fussgängerstreifen, wenn kein auto in der nähe war. und er überquerte den fussgängerstreifen, ein überqueren der strasse daneben konnte, schaute ein mitglied der polizei zu, eine busse zur folge haben. (ist noch heute so: 10 franken für 'nichtbenützen von fussgängerstreifen, überführung- oder unterführung, sofern weniger als 50 m entfernt')

seit 2002 muss ein fahrzeugähnliches gerät (ob wohl fahrzeuge da dabei sind?) verlangsamt, bzw. gestoppt werden, wenn eine person sich bereits auf dem streifen befindet oder davor wartet und ersichtlich die fahrbahn überqueren will. eine solche situation kann sich so oder so abspielen:

I ein kleines mädchen mit einem kleinen hund spaziert auf dem trottoir einer vorerst komplett unbefahrenen quartierstrasse. langsam nähern sie sich dem fussgängerstreifen, den sie offensichtlich überqueren möchten. 200 meter davon entfernt ein sich mit der vorschriftsmässigen maximalgeschwindigkeit von 30 km/h bewegender personenwagen. das mädchen schaut links, es schaut rechts, es schaut wieder links und bleibt dabei. paralysiert blickt sie auf den sich nähernden wagen. dieser kommt nach deutlichen handzeichen vor dem streifen zum stillstand. hund und mädchen queren, die geschichte endet gut.

II schwierig enden könnte die geschichte für die heere der unentschlossenen querer meist fortgeschrittenen alters, die vor allem eins im sinn haben: niemandem zur last fallen. sie nähern sich dem fussgängerstreifen so unauffällig wie möglich und bleiben dann, den ersten gelben streifen konzentriert anvisiert, so viele meter wie immer möglich davon weg. ihr ziel ist es, die strasse dann zu überqueren, wenn keinerlei verkehrsaufkommen ist. dieser wunsch kollidiert jedoch mit dem unbedingten auftrag der autofahrer, einem die strasse queren möchtenden den vortritt zu überlassen. meist kommt es so: es stoppt für mehrere sekunden eine ganze kolonne von fahrzeugen - sie werden dafür mit einem gespielt dankbaren lächeln oder einem stockheber belohnt. geht das zu lange, drückt der vorderste wieder aufs gas (meist hupend und fast immer ist es ein mann) und so sind wir bei der gefahr, die auch lauert auf

III die gruppe der menschen, die sich, am fussgängerstreifen stehend, unterhalten. fast jedes fahrzeug verlangsamt und beschleunigt, autofahrende schütteln den kopf, rufen aus dem fenster oder halten an und hupen und geben handzeichen, bis endgültig klar ist, dass da niemand ist, der rüber möchte. manchmal löst sich unvermittelt jemand aus ihrer menge und quert, denn in jeder schwatzgruppe gibt es einen

IV typ, der von seinem recht weiss und davon gebrauch macht. diese betreten den streifen siegesgewiss, denn auch eine querschnittlähmung wird ihre gewissheit, im recht zu sein, nicht zerstören. als folgen abwechslungsweise angefahrene fussgänger, schockierte lenker, huporgien, wortgefechte, schwarze streifen am boden, abgewürgte motoren, mittelfinger, ...

edit, eben bemerkt: von fussgängerstreifen bin ich offenbar getrieben, ich sag nur vollgummi.


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eine frau mittleren alters auf dem weg zur arbeit unter der aufgehenden sonne morgens um 10 vor 8 hat ihr brillenband beim brillenaufsetzen nicht weit genug zurückgeworfen es hat sich verfangen in der frischen dauerwelle und liegt nun quer in den sanften krausen wie ein börsenkurs da hab ich erstmals meine geklauten kameras vermisst


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meine geste des zweifels: zwei ausgestreckte finger der linken hand, die mit ihren spitzen das kinn reiben.


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