Mittwoch, 20. Oktober 2004

diary

heute morgen hat mich die einsame nachbarskatze schon angefallen, als die haustüre nur einen spalt breit offen war. sie war ganz nassgeregnet und es tat mir sehr leid, nicht mit ihr wegzufahren, aber wie macht sich das schon, männer, die mit einer fremden katze zur arbeit erscheinen. ich hätte mit ihr in den süden fahren können, spontan - aber dann wäre sie mir sicher nach kurzer zeit zwischen die beine und ich hätte einen unfall gemacht. also war ich arbeiten und zurück hab ich ein ganzes frisches brot gegessen mit nichts dazu, weil ich hunger hatte und es war mir nicht zuwenig, weil es gross war. es war frisch und hatte weder zuviel noch zuwenig salz drin. soweit zum glück, das man in sich findet, wenn man nicht in not und krankheit ist. aufgeregt hab ich mich vor ein paar tagen über unsinnig hell und gelb blinkende abbieglichter neugebauter autos, die mich visuell derart ablenken, dass meine in ruhe musik hören wollenden ohren nichts mehr von dieser mitkriegen. ebenso gebaut werden die scheinwerfer neuer modelle, so hell, dass man damit im schneetreiben auf einem unbeleuchteten flughafen in estland notlanden könnte. leidtragende der sicherheitsfreaks sind die zugvögel, die zurzeit in schwärmen vom himmel fallen sollen. das sauber geputzte glas und die laserstrahlen und das verirrte licht und die flugzeuge und die abgase und die ölpest: gar viele neue feinde für die vögel, die für so lange zeit nur einer schwarzen kleinen einsamen katze davonflattern mussten.


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