Donnerstag, 8. Juli 2004

Tolstoj ging es besser, und Ĉechov wollte ihn besuchen. Ich war gerade bei ihm, als er sich reisefertig machte. Er war schrecklich aufgeregt und konnte sich nicht entscheiden, welche Hose er anziehen sollte. Obwohl er die ganze Zeit scherzte, konnte er seine Unruhe nur mühsam unterdrücken.

"Ich fürchte mich vor Tolstoj. Immerhin ist er es, der geschrieben hat, daß Anna [Karenina] selbst spürte und sah, wie ihre Augen in der Dunkelheit glänzten. Ich fürchte ihn allen Ernstes", sagte er lachend und schien sich über seine Furcht zu freuen.

Fast eine Stunde verbrachte er mit der Frage, in welcher Hose er zu Tolstoj fahren sollte. Ohne Pincenez, verjüngt, und, wie es seine Art war, Scherz mit Ernsthaftem vermischend, trat er ein ums andere Mal aus dem Schlafzimmer, immer in einer anderen Hose.

"Nein, die ist unanständig eng! Er wird denken: ein Federfuchser!"

Er ging eine andere anziehen: "Und die hier ist weit wie das Schwarze Meer! Er wird denken: ein unverschämter Kerl!"

"Wenn Tolstoj stirbt, geht alles zum Teufel!"


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