Dienstag, 30. März 2004

nebenan wohnt ein ein älteres pärchen, das wohl ins altersheim muss, wenn ihr haus, in dem sie sicher schon seit jahrzehnten zusammen zwei oder drei zimmer bewohnen, nächstens wegen wertschöpfung abgerissen wird. er ist klein und feist, hat einen hut und geht mit trippelschrittchen (unvergesslich: ein ihn im garten überraschendes gewitter letzten sommer) tief über seinen stock gebeugt und macht dabei in einer stunde geschätzt einen km (was illusorisch ist: ben johnson machte auch nicht vierzig km in einer stunde, auch nicht mit drogen). er ist, verzeihung, pothässlich und erinnert nicht entfernt an eine kröte. was ihr an roten lippen fehlt, hat er, flankiert von farbigen flecken auf der von einzelnen haaren durchsetzten gelbweissen stirn. sie ist weiss gott auch nicht die schönste, jedoch total rüstig: gestern hat sie beim heimrennen ein kindervelo beim lenker gepackt und vom gehweg richtung büsche geschleudert, ohne dabei ihren forschen schritt zu verlangsamen. sie zeigt auch gerne/täglich/bei jedem wetter bein und trägt ausschliesslich röcke, die zehn cm über den knien enden. dass sie zusammengehören, ist eigentlich nur kurz nach dem hauseingang zu erkennen oder wenn sie ab und zu gnädig stehenbleibt (wie um auf ihren alten köter zu warten) - sonst erlaubt sie sich nämlich einen vorsprung von zwanzig bis zu sicher hundert metern. ihre übermacht ist erdrückend und ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass sie auf diese je verzichtet. draussen sind sie mehrmals täglich, um halb acht uhr früh, über den mittag, am nachmittag. man möchte seine täglich glückende heimkehr in sein gebet einschliessen, würde man sowas nur machen.


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