Freitag, 6. Dezember 2002

mittwoch abend in der roten fabrik in zürich: bright eyes! 11 leute auf der bühne (gitarre/gesang, cello, trompete, querflöte, mandoline, akkordeon, schlagzeug, piano - gesang, piano, gitarre, schlagzeug zum teil doppelt besetzt). zuerst aber die beiden vorbands azure ray & the good life. azure ray, zwei lieblich singende frauen mit gitarre und noch ne dritte gitarre machen was sanftes folkmässiges zu vorproduziertem. the good life, ein schnauzbärtiger sänger mit sehr lauter und klarer stimme, die auch 3 meter vom mikrophon weg noch sehr gut verständlich rumschreit, seine gitarre und eine weitere, sowie keyboard und saxophon rocken ab in zum teil ausserordentlich guten songs. einmal sehr introvertiert und einmal sehr extrovertiert also zur einstimmung. als sich dann bright eyes formieren, sieht man die meisten leute von den vorbands wieder auf der bühne, der schnauz am akkordeon, die zarte sängerin haut aufs schlagzeug. insgesamt wohl 15-20 die verschiedensten instrumente beherrschenden und in den verschiedensten zusammenstellungen spielenden leute, dazu die, die den wein einschenken, das schweisstuch bereithalten oder den gesamtsound regeln, das macht dann sicher 25 leute, die in nun mal zusammen die schweiz bereisen. must be fun!

conor oberst, der singer/songwriter der band, hat mit seinen 22 jahren nun doch schon vier alben veröffentlich, etwas, was ihm nicht so schnell wer anders nachmacht, ohne ein vermarkteter kinderstar zu sein. seine art zu singen pendelt zwischen einlullendem gebrabbel, das wohl am liebsten in ein weinglas gemurmelt würde und verzweifelter herausgeschrieener frustbewältigung. seine songs sind exquisit, auf "lifted..." hats 2,3,4,5 herausragende sternstücke - "bowl of oranges" ernenn ich grad mal kurzerhand zum song des jahres. beim konzert fällt auf, dass es ihm nicht leicht zu fallen scheint, über eine art von songs, bzw. über eine art, seine songs zu schreiben, hinauszukommen - die art, die melodie zu varieren, bleibt oft sehr gleichförmig und wiederholt sich. die stimme macht einem aber auch nach längerem hinhören keinen ärger - mich erinnert sie etwas an die von robert smith, the cure.

(hier noch eine offizielle kritik der nzz)


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