Donnerstag, 7. November 2002
wenn man mal etwas weiter weg surft, dann landet man zb auf roozi.com, einer iranischen page, die bei nedstat unter "humour" eingeordnet ist und sich mit ca. 60000 besuchern pro tag doch grosser beliebtheit erfreut. erstaunlich, denn noch vor wenigen jahren wurden alle möglichen leute von der regierung und/oder der hisbollah (parteigänger gottes und/oder schlägerbanden, die für repression sorgen) aus den abenteuerlichsten gründen verfolgt, verhaftet, getötet. nicht genehmen abgedruckten artikeln, leserbriefen oder titeln folgten anklagen wegen kindsschändung, spionage für ausländische mächte, homosexualität oder drogenhandel, delikte, auf die die todesstrafe steht. oder: Am 6. August 1996 waren mehrere iranische Schriftsteller und Journalisten auf dem Weg zu den Feierlichkeiten anläßlich des hundertjährigen Bestehens des armenischen Schriftstellerverbandes. Kurz vor der Grenze steuerte der Fahrer des Busses auf die Hayran-Schlucht zu und sprang selbst kurz vor dem Abgrund samt seiner Tasche aus dem Bus. Dem Beifahrer gelang es in letzter Sekunde, das Lenkrad herumzureißen und den Bus zum Stehen zu bringen. "Zufällig" erschien ein höherer Beamter des Innenministeriums, auf dessen Anweisung man die verschreckten Schriftsteller zum Verhör in eine Polizeistation brachte. Dort wurde ihnen erklärt, daß die armenische Republik, wahrscheinlich im Auftrag der USA, diese Katastrophe verursachen wollte, um damit die IRI zu verleumden. Nach einem langen Verhör mußten sich die Schriftsteller verpflichten, bis zur Aufklärung des Sachverhaltes nicht über den Vorfall zu berichten. Am 15. August 1996 hieß es dann, der Busfahrer habe den Mordversuch gestanden. wenn auch die meisten auf roozi nicht viel lesen werden können, sind die photoserien doch sehenswert. mehr infos über pressefreiheit im iran bei proasyl.de - scroll! |
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