Montag, 29. Mai 2006

Mit einer Prise Humor hat der Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Christian Meier, die Ankündigung des Schriftstellers Peter Handke quittiert, er wolle den ihm 1973 verliehenen Büchner-Preis zurückzugeben. Noch habe Handke die 10 000 Mark Preisgeld nicht zurückgeschickt, sagte der Historiker. «Ich weiß auch gar nicht, ob er überhaupt unsere Kontonummer hat. Oder schickt er einen Scheck?» Außerdem seien «da ja eine Menge Zinsen und Zinseszinsen angefallen seit 1973». Die wolle er dann eigentlich auch zurückhaben, sagte Meier mit ironischem Unterton. Anstatt das Preisgeld zurückzusenden, solle Handke das Geld lieber für die Flüchtlinge spenden. «Ein Handke-Zelt im Flüchtlingslager - das wäre doch was.»

Die Entscheidung Handkes tue ihm «zwar irgendwie leid», aber der Autor habe sie nicht begründet und auch der Akademie in seiner Erklärung keine Vorwürfe gemacht. Auf die Frage, wie er die proserbischen Äußerungen Handkes in den letzten Wochen beurteile, antwortete Meier: «Ich bin ja kein Psychiater.»


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