Donnerstag, 18. Mai 2006

in jeder mannschaft, die in den letzten jahren weltmeister wurde, gibt es einen herausragenden spieler. einer, der einem guten team die krone aufsetzt. jemand, der inspiriert und begnadet ist. jemand, der das unerwartete und den unterschied macht. so wie ronaldo, zidane, maradona es gemacht haben. so einer wäre hakan yakin und wer daran zweifelt, der soll sich zuerst nochmals den millimetergenau ins lattenkreuz gequetschten und die meisterschaft vorentscheidenden freistoss aus über 30 metern im spiel der young boys gegen den fc basel ansehen (eines der unglaublichsten tore, die ich je gesehen habe) und dann das bild von hakan yakin im panini-album. wie sieht er da aus? genau, wie ein erlöser. wie der schweiztürkische jesus, den blick nach oben gerichtet zur heiligen empfängnis der göttlichen kraft. den entscheid von vater kuhn (ebenfalls kommentiert hier) muss man wohl oder übel respektieren, selbst wenn es ein akt der desintegration ist (letztlich von schwierigen secondos). k. geht es ums team und um die ruhe im team, denn er spielt nach den regeln von sepp herberger. und er weiss, wie 1954 ausgegangen ist.

wie die nzz richtig konstatierte, hätte hakan yakin konsequenterweise (als menschlicher störfaktor im team) auch nicht auf die nachrückliste kommen dürfen. da steht er aber drauf und somit gibt es weiterhin spielraum für ein wunder, das so aussehen könnte: im letzten spiel einer verpatzten vorrunde rettet sich die s. mit glück auf platz zwei und als nach dem spiel gegen die ukraine im achtelfinal vogel gesperrt und cabanas verletzt ist, wird beim stand von 1:1 gegen brasilien in der 75. minute der nachnominierte hakan yakin eingewechselt... (remember bad guy rahn? aus dem hintergrund müsste rahn schiessen, rahn schiesst...)

über die nati schreiben ist schnell chauvi, aber das könnte auch anders sein und sowieso, fussball hat weniger mit vernunft als vielmehr mit intuition und gefühler notwendigkeit zu tun:

Und nicht zuletzt gibt es die Legion derjenigen Brasilianer, die mit unkonventionellen Mitteln zum Erfolg unserer Nationalmannschaft beitragen. Mein Vater beispielsweise trug damals, als wir Weltmeisterschaften noch am Radio verfolgten, bei jedem Spiel dieselbe Kleidung, trank immer denselben Whisky, die Flasche und der Eimer mit dem Eis mussten stets exakt an derselben Stelle stehen. Wenn die Nationalhymne ertönte, stand er stramm und jedes Mal, wenn unsere Mannschaft in die Offensive ging, zwang er mich, die Toilettenspülung zu betätigen. Denn einmal, 1958, hatte Brasilien im ersten Spiel gegen Österreich ein Tor geschossen, als ich gerade zufällig auf der Toilette gespült hatte. Seitdem war er der Meinung, wir hätten damit entscheidend zum Sieg beigetragen - nicht nur 1958, sondern auch 1962.


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