Freitag, 3. Februar 2006

das schöne an weblogs ist ja, dass es keine leserbriefe gibt, sondern nur kommentare, die man in der regel problemlos löschen kann, wenige ausnahmen, die für sich einen eintrag sein könnten, naja, ausgenommen. hässliche leserbriefe könnten nämlich geschrieben werden, wäre diese wunderbare filmkritik dort gedruckt, wo man adressen aus impressen abschreiben kann und dann leserbriefe hinschicken kann. (ist auch bei weblogs möglich, die kann man dann aber genüsslich in ein album einkleben oder fantasievoll schänden.) was ich sagen wollte: ich war auch in einem film und zwar vorgestern und wäre ich markus gilli, dann wäre es "mein ärger der woche", denn ich habe meine psychologische einschätzungsfähigkeit höher gewertet als schweizerische gründlichkeit und mir somit einen strafzettel von 60 franken für verbotenes parkieren eingeheimst. das geht so: 20:25, auf dem parkplatz stehen zwei autos mit strafzetteln, ausgestellt um 19:45, ich stelle meins daneben. 23.15, da steht nur noch ein auto mit einem strafzettel, meins, ausgestellt vom nimmermüden, unsichtbaren, eiseskälte, nacht und vernunft trotzenden ordnungshüter. ah ja, von walk the line wollte ich abraten: reese witherspoon geht mir auch in diesem film kein bisschen weniger auf den keks, ich vermute, sie spielt dieses girl in election nicht nur, sie ist dieses girl. joaquin phoenix ist ja auch ein streber und zusammen sind sie, jeder für sich: eine fehlbesetzung. mir fehlt es am tiefgang und an der charakterkongruenz. aber sowas ist leicht gesagt, sie haben sich mühe gegeben. gut gefallen hat mir, wie joaquin phoenix singt, er hat sich gut angenähert. der gegenpart, die countrysirene, mochte ich nicht. der film ist langweilig, weil er sich um langweilige, aber mehrheitsfähige themen dreht, nämlich um drogen und heirat. es soll um die liebe zwischen johnny & june gehen, da hab ich aber nix gemerkt. dass johnny, nachdem der inhaber des aufnahmestudios einen vorgespielten song wegwedelt, sich nach den gründen dafür erkundigt und ihm darauf den tiefen, den echten song vorspielt, das erzielt einen guten effekt, ist aber auch blödsinn. sogar die einzige szene, die mir gefallen hat, die mit den erdnüssen, ist im grunde falsch. diese wunderbaren lieder, ich fand mich sofort in diesen liedern wieder, die waren auch nicht in diesem film oder ich habe sie überhört. ausserdem habe ich es unterlassen, nachzusehen, welche filme james mangold schon gedreht hat. und schade um all jene, die johnny cash so entdecken müssen. da wärt ihr besser ins folsom prison oder in die muppet show.


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