Samstag, 14. Januar 2006

    Jenseits der zweckgebundenen Sexualität, deren Ziel die Fortpflanzung oder der Orgasmus ist, beginnt das Reich der Erotik. Sie haust im Ungefähren und Gefährlichen. Dort, wo man den Kopf verliert, das Ziel aus den Augen verliert. Erotik ist freies Schweifen, Ausscheifung. Man blättert sich ganz nach Lust und Laune durch Bücher. Und gerade die Bücher, die man wirklich liebt, liest man oft nicht zu Ende. Denn wer wirklich liebt, lässt dem Gegenüber seine Freiheit. Marcel Proust schrieb einmal: «Wir leben nur mit dem zusammen, was wir nicht wirklich lieben und was wir nur zum Zusammenleben zwingen, weil wir die unerträgliche Liebe ersticken wollen, sei es nun ein Frau oder eine Landschaft.» Eine Frau aber, die man liebt, eine Landschaft, die man liebt, sperrt man nicht ein, schreitet man nicht bis zum Horizont ab, sondern man lässt ihnen ihre Eigenheit, ihre verborgenen Wälder und Winkel.

stefan zweifel schreibt, auch wenn das aus diesem ausschnitt nicht unbedingt ersichtlich ist, über das lesen. über das unangeleitete und das angeleitete lesen, über die beziehung von autor und leser über den text und über den sinn und den unsinn, der drinsteckt.


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