Sonntag, 11. Dezember 2005

am nena-konzert in einer der vordersten reihen der sitzplätze eine gruppe mit drei frauen und einem mann, die alle gleich aussehen, vor allem die frauen. sie sind blond, um die 30 und sie singen auswendig und mit leicht verzerrten gesichtszügen, so wie das sein muss, wenn man inbrünstig singt. bei den guten songs stehen sie auf und tanzen auf dem kleinen verfügbaren feld vor den jeweiligen klappsitzen. der mann (mit einer der wieder in mode gekommenen, mit gel varierten vokuhila-frisur und einem blendenden gürtel) sitzt aussen in der reihe und klatscht in einer! grossen! schwungvollen bewegung die an der hüfte angelegten hände über dem kopf zusammen und wieder zurück, ganz ohne andere menschen zu verletzen. es könnte sein, dass es sich bei ihm um einer der wenigen männer handelt, die freiwillig die doch stolzen 65 franken für das konzert bezahlt haben. angesichts der publikumsmehrheit von zwei dritteln frauen und kindern mussten die meisten anderen per schenkung oder angedrohtem liebesentzug bei unterlassung eines ticketkaufs dazu verpflichtet werden. ich wurde beschenkt, danke daniel! frauen? neben mir am am absperrgitter stehen patty & selma (les soeurs bouvier), die zwar nicht rauchen, aber auch nicht lächeln, und das das ganze konzert lang. dabei ist es gut, das konzert, es stimmt die tonqualität, nena rennt wie ein junges reh auf der bühne rum, die band ist sexy, es ist ganz so wie auf der cd, da muss doch jeder nena-fan einfach glücklich werden! auch ich werde davon mitgerissen und ich überlege mir (als fan grosser gesten) den vom mann auf der tribüne gelernten armschwung auszuprobieren, die vernunft hält mich aber zurück (lange arme, viele leute, anwälte im publikum). weiter: der bruder von james last, mit stiefeln, paillettenjeans, einem um die hüfte gebundenen pullover, einem schäferhut und einem grossen indianer auf dem t-shirt. und das traumpaar, das alle erblassen lässt: vollkommenes zweisames glück in varierten stellungen, als schwebten rote herzen um sie herum, als gäbe es kein morgen, als wären es dreharbeiten zu einer merci-werbung. glück überall, auch in mir, was an der ansteckenden wirkung von energien und meiner wunderbaren begleitung liegt. als selma gegen ende auch noch ein lächeln andeutet, denke ich mir schon, es sei etwas nicht ganz normal heute, dann holt ein untersetzter, rhythmisch klatschender unsympath mit roten kopf und wenig haaren den vor ihm von unbeschreiblichen energien gepackten drahtigen mann mit blauem hemd und schwarzen gürtel mit goldenmetallenen kühen drauf auf den boden zurück und weist ihn zurecht. auch andere menschen möchten das konzert geniessen, bitte! na also: glück hält noch immer so lange, bis es vorbei ist.


Online for 8124 days
Last update: 14.02.06, 23:54
status
You're not logged in ... login
menu
... home
... topics

... Antville.org home
search
 

RSS Feed

Made with Antville



flickr

last.fm

furl

imdb


mail to quimbo | gmail | com