Dienstag, 30. Mai 2006

Heinipreis für ineffiziente Selbstbelustigung


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Montag, 29. Mai 2006

Mit einer Prise Humor hat der Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Christian Meier, die Ankündigung des Schriftstellers Peter Handke quittiert, er wolle den ihm 1973 verliehenen Büchner-Preis zurückzugeben. Noch habe Handke die 10 000 Mark Preisgeld nicht zurückgeschickt, sagte der Historiker. «Ich weiß auch gar nicht, ob er überhaupt unsere Kontonummer hat. Oder schickt er einen Scheck?» Außerdem seien «da ja eine Menge Zinsen und Zinseszinsen angefallen seit 1973». Die wolle er dann eigentlich auch zurückhaben, sagte Meier mit ironischem Unterton. Anstatt das Preisgeld zurückzusenden, solle Handke das Geld lieber für die Flüchtlinge spenden. «Ein Handke-Zelt im Flüchtlingslager - das wäre doch was.»

Die Entscheidung Handkes tue ihm «zwar irgendwie leid», aber der Autor habe sie nicht begründet und auch der Akademie in seiner Erklärung keine Vorwürfe gemacht. Auf die Frage, wie er die proserbischen Äußerungen Handkes in den letzten Wochen beurteile, antwortete Meier: «Ich bin ja kein Psychiater.»


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Die Klausuren. Das Randgängertum. Das Armsein. Der Spaziergang. Das Gehen. Das Musizieren - mit Worten. Das alles gehört zum Walser-Bild und ausserdem: dass ein offenbar altmodisch am Busen der Natur schwelgender, in Wirtschaften Saaltöchter verehrender, tagelange Fussmärsche unternehmender, unermüdlich Untermieten wechselnder, scheuer bis grobschlächtiger, äusserlich leicht verkommener, wenn insgeheim auch überaus gebildeter Sonderling und Asozialer ein moderner Sprachheiliger sein kann.


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In einer Episode steht Joseph Tobler, der Gehülfe, nackt vor dem Spiegel, er sagt sich, dass er ein ganzer Kerl sei, gut gebaut. Alles scheint also bestens zu laufen in der besten aller möglichen Welten, bis auf der nächsten Seite dieses schöne Gleichgewicht ins Wackeln kommt, als es um einen Hut geht, der, einmal aufgesetzt, den Träger seiner Identität beraubt.


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