Mittwoch, 15. Februar 2006
5.1. Die Natur ist ungütig: Sie behandelt die Schöpfung wie stroherne Opferhunde. Der Weise ist ungütig: Er behandelt die Menschen wie stroherne Opferhunde. Wie ist doch das Weltall wie ein Blasebalg! Leer, doch gibt es unerschöpflich Luft - Je mehr man es betätigt, desto mehr bringt es hervor. Durch viele Worte wird der Geist erschöpft. Besser ist es daher, sich an das Innerste zu halten. 5.2. Himmel und Erde kennen nicht Güte wie die Opferhunde aus Stroh sind für sie alle Dinge die Weisen kennen nicht Güte wie die Opferhunde aus Stroh sind für sie alle Menschen was zwischen Himmel und Erde ist gleicht es nicht dem Blasebalg? hohl und doch unversiegbar bewegt und immer mehr erzeugend Wortreichtum verarmt wahre lieber das Maß! 5.3. Himmel und Erde sind nicht gütig. Ihnen sind die Menschen wie stroherne Opferhunde. Der Berufene ist nicht gütig. Ihm sind die Menschen wie stroherne Opferhunde. Der Zwischenraum zwischen Himmel und Erde ist wie eine Flöte, leer und fällt doch nicht zusammen; bewegt kommt immer mehr daraus hervor. Aber viele Worte erschöpfen sich daran. Besser ist es, das Innere zu bewahren. 5.4. Himmelsgott und Erdgöttin sind nicht menschlich, Für sie sind die zehntausend Wesen wie stroherne Opferhunde. Der Berufene ist nicht menschlich, Für ihn sind die hundert Sippen wie stroherne Opferhunde. Der Zwischenraum zwischen Himmel und Erde Gleicht einem Blasebalg: Leer - fällt er nicht zusammen, Bewegt - bringt er immer mehr hervor! - Viel Worte zählen als ärmlich, Besser ists, den Inhalt zu bewahren. Samstag, 11. Februar 2006
die sätze "es gibt einfach keinen richtigen winter mehr. die zerstörung der welt ist unaufhaltbar." und "dieser winter ist schrecklich, wenn er nicht auf der stelle endet, dann sterbe ich." sind meist von der selben person. Mittwoch, 8. Februar 2006
Freitag, 3. Februar 2006
das schöne an weblogs ist ja, dass es keine leserbriefe gibt, sondern nur kommentare, die man in der regel problemlos löschen kann, wenige ausnahmen, die für sich einen eintrag sein könnten, naja, ausgenommen. hässliche leserbriefe könnten nämlich geschrieben werden, wäre diese wunderbare filmkritik dort gedruckt, wo man adressen aus impressen abschreiben kann und dann leserbriefe hinschicken kann. (ist auch bei weblogs möglich, die kann man dann aber genüsslich in ein album einkleben oder fantasievoll schänden.) was ich sagen wollte: ich war auch in einem film und zwar vorgestern und wäre ich markus gilli, dann wäre es "mein ärger der woche", denn ich habe meine psychologische einschätzungsfähigkeit höher gewertet als schweizerische gründlichkeit und mir somit einen strafzettel von 60 franken für verbotenes parkieren eingeheimst. das geht so: 20:25, auf dem parkplatz stehen zwei autos mit strafzetteln, ausgestellt um 19:45, ich stelle meins daneben. 23.15, da steht nur noch ein auto mit einem strafzettel, meins, ausgestellt vom nimmermüden, unsichtbaren, eiseskälte, nacht und vernunft trotzenden ordnungshüter. ah ja, von walk the line wollte ich abraten: reese witherspoon geht mir auch in diesem film kein bisschen weniger auf den keks, ich vermute, sie spielt dieses girl in election nicht nur, sie ist dieses girl. joaquin phoenix ist ja auch ein streber und zusammen sind sie, jeder für sich: eine fehlbesetzung. mir fehlt es am tiefgang und an der charakterkongruenz. aber sowas ist leicht gesagt, sie haben sich mühe gegeben. gut gefallen hat mir, wie joaquin phoenix singt, er hat sich gut angenähert. der gegenpart, die countrysirene, mochte ich nicht. der film ist langweilig, weil er sich um langweilige, aber mehrheitsfähige themen dreht, nämlich um drogen und heirat. es soll um die liebe zwischen johnny & june gehen, da hab ich aber nix gemerkt. dass johnny, nachdem der inhaber des aufnahmestudios einen vorgespielten song wegwedelt, sich nach den gründen dafür erkundigt und ihm darauf den tiefen, den echten song vorspielt, das erzielt einen guten effekt, ist aber auch blödsinn. sogar die einzige szene, die mir gefallen hat, die mit den erdnüssen, ist im grunde falsch. diese wunderbaren lieder, ich fand mich sofort in diesen liedern wieder, die waren auch nicht in diesem film oder ich habe sie überhört. ausserdem habe ich es unterlassen, nachzusehen, welche filme james mangold schon gedreht hat. und schade um all jene, die johnny cash so entdecken müssen. da wärt ihr besser ins folsom prison oder in die muppet show. Mittwoch, 1. Februar 2006
facts-weblogs also auch noch. damit sind nun bald alle grossen schweizer medien dabei: tages-anzeiger, cash, weltwoche, sonntags-blick, virus mit weblogs, radio drs mit podcasts und das tv mit einem chefredaktoren-weblog. noch ohne u.a.: blick, sonntags-zeitung, schweizer illustrierte, annabelle, bilanz, beobachter, nzz, 20 minuten (über diese: pendlerblog). Laut Paragraph 13 der europäischen Verträge hat jedermann das Recht auf einen rassismusfreien Arbeitsplatz. Die Vereine als Arbeitgeber sollten sich mehr darum kümmern. das sagt paul elliott, früherer fussballprofi und es liegt auf der hand: da liegt er richtig. als eine konkrete massnahme überdenkt nun die uefa einen möglichen spielabbruch bei affengeräuschen aus dem publikum. demzufolge müsste dann aber auch an spielabbruch gedacht werden bei jedem anderen fehlverhalten von personen oder personengruppen aus dem zuschauerraum (beleidigende fangesänge, transparente, einzelne rufe), was einerseits nicht ganz einfach protokollierbar, andererseits angesichts des traditionellen und aktuellen verhaltens des publikums bei fussballspielen zur situation führte, dass kaum ein spiel zu ende gebracht werden könnte. erst kürzlich hat doch ein das ganze spiel über seine hautfarbe definierter spieler das feld verlassen, was ich mutig und richtig finde, nur: wann stehen die schiedsrichter und linienrichter auf? wann die torhüter? wann andi möller? kann man fussball begraben? ja, mit sicherheitsirrsin und geld. heysel als beispiel war eine tragödie, ein schlafendes theaterpublikum ist es aber auch. hier noch ein rassismus-erfahrungsbericht von bruno ziauddin. Dienstag, 31. Januar 2006
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