Freitag, 12. Mai 2006


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Sonntag, 7. Mai 2006

noch vor kurzem geisselte ich den paninisammelwahn als infantilität und geldverschwendung, doch unterdessen bin ich (bekehrt, angefixt, verblödet) fleissig am sammeln und ja, es macht grossen spass, zehn minuten still an einen tisch zu sitzen und die sammelbilder möglichst exakt und und möglichst an der richtigen stelle in das sammelalbum einzukleben, das, in den jugendjahren noch gratis erhältlich, auch schon zwei franken kostet. an dieser stelle einige verbreitete soft facts:

  • holländer sind überproportional vertreten
  • brasilianer sind unterproportional vertreten
  • es gibt bilder, die regional dominieren. um einen guten ausgleich zu haben, muss man weltweit einkaufen
  • die italiener sind gar nicht so schön, wie von den frauen vermutet wird
  • panini gibt produktionsengpässe vor, dabei ist die verknappung knallharte strategie
  • vier ghanaer sind ein brasilianer
  • dass juninho pernambucano (389) eigentlich antonio augusto ribeiro reis junior heisst, leuchtet ein
  • das perfekte tragepaket besteht aus einer liste, den doppelten bildern, einem stift und einem gummiband
  • wer ein beschädigtes bild einklebt, wird von anderen sammlern verstossen (zumindest geächtet)
  • während die schweiz eine mannschaft aus secondos ist, echauffieren sich alle über den brasilianer bei japan
  • mit der jubiläums-briefmarke kann man das album nach italien zurückschicken
  • die spanier haben einen auf blondierungen spezialisierten team-friseur, den auch junichi inamoto (445) besuchen könnte / sollte
  • das logo und das maskottchen sind hässlich und werden, sobald überzählig vorhanden, verschenkt oder besser vernichtet
  • nuno valente (288) ist dick
  • hakan yakin ist in basel geboren, alexander frei hingegen in bâle
  • lastwagen mit paninibildern stehen in aller regel mit falschen zollpapieren an der grenze oder werden von fahrern mit neigung zu schlaganfall oder herzinfarkt gefahren
  • gilles yapi yapo (201) ist ein super name. love (309) aber auch
  • und mohammad al shlhoub (593) gehört da auch dazu, hat aber zusätzlich schlafprobleme
  • der füllgrad eines albums lässt sich anhand des gefühlten gewichts von spezialisten bis auf 5% genau bestimmen

eben erst hab ich bei den iranern eine tote ameise entdeckt. und was machen diese krümel bei den franzosen?


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Das grösste Übel für Panini bleiben allerdings Raubdrucke und Fälschungen, vor allem in Südamerika. «Wir wissen nicht wie, aber den illegalen Konkurrenten gelingt es, vor uns mit einem identischen Album und denselben Bildern auf dem Markt zu sein. Nur ihre Druckqualität ist schlechter. Dehalb haben wir in diesem Jahr eine spezielle Verpackung für den amerikanischen Markt geschaffen», erklärt Massimo Felicani. Die metallisierten Tüten sollen den Raubdruckern von Chile bis Mexiko schlaflose Nächte bereiten.


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»Mutti, sind wir den ganzen Weg hierhergefahren, bloß um uns Bilder von Suppendosen anzugucken?« »Das sind Andy Warhols, Herzchen, und er bedient sich eines geschliffenen heuristischen Instrumentariums, um die Bruchlinien signifikanter Verschiebungen und die sedimentierten Facetten seines Kairos zu erkunden und offenzulegen.«


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Mir fällt auch auf, wie wenig Songwriter echte Arbeitstiere sind. Die geben sich so schnell zufrieden, denen reicht schon eine einzige gute Idee. Wir waren erst zufrieden, wenn alles gut war, jede gottverdammte Note am richtigen Platz! Unsere besten Songs haben eine unwiderstehliche Melodie, einen guten Hook oder Riff, einen eingängigen Titel, einen Text, den man mitsingen kann, ein vertrautes oder interessantes Thema, eine perfekte Einleitung und einen passenden Ausklang. Lässt man eines dieser Elemente weg, haben Sie immer noch einen guten Song, aber keinen Klassiker.


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Tom has 76305676 friends


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Am Sonntag, dem 9. Juli 2006, um 22 Uhr 17 wird Philippe Senderos, der Sohn einer serbischen Mutter und eines spanischen Vaters, sich den Ball nehmen und ihn reinhauen. Schärfer noch, als es beim WM-Final 1974 in München der Holländer Neeskens tat. Und danach wird er der Welt auf französisch, spanisch, serbokroatisch, englisch und deutsch Rede und Antwort stehen, während sich bei uns zu Hause Serben, Kroaten, Bosnier, Mazedonier, Kosovaren, Albaner, Spanier, Portugiesen, Italiener, Südamerikaner, Afrikaner, Asiaten, Westschweizer, Deutschschweizer, Tessiner und sogar die Türken freuen.


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